Kinderschutzbund freut sich über die Unterstützung des wichtigen Beratungsprojektes
In Kutenhausen lebt die Familie Bergmann (Namen wurden geändert). Emma, ihre lebhafte dreijährige Tochter, sollte zum ersten Mal die Kindertagesstätte (Kita) besuchen.
Die Vorstellung war für die Familie aufregend, doch bald wurde klar, dass Emma Schwierigkeiten hatte, sich in der neuen Umgebung einzuleben. Die Eingewöhnungsphase war geprägt von Tränen und Protesten, und Emmas Mutter, Lena, fand es zunehmend schwierig, die Herausforderungen in der Kita mit ihrem Beruf zu vereinbaren. Lena arbeitete in einer anspruchsvollen Position, und die belastende Situation mit Emma setzte ihr sowohl emotional als auch beruflich zu.
In einem Gespräch mit einer Kollegin erfuhr Lena von der Familienberatung „Kind+Co“
des Kinderschutzbundes Minden-Bad Oeynhausen e.V., dessen Angebot auch auf die Bedürfnisse ratsuchender Eltern zugeschnitten ist. Sie entschied sich, die Unterstützung in Anspruch zu nehmen und vereinbarte einen Termin bei Antje Schuhmannn-Waltke, einer erfahrenen Beraterin.
Während des Gesprächs erklärte Lena ihre Herausforderungen und Ängste bezüglich der Eingewöhnung von Emma in der Kita. Frau S-W erkannte die Belastung, unter der Lena stand,
und gemeinsam entwickelten sie Strategien, um die Situation zu verbessern.
Frau S-W schlug vor, dass Lena und Emma jeden Morgen eine kurze Routine einführen sollten, um den Übergang zur Kita zu erleichtern. Gemeinsam überlegten sie, wie Lena trotz ihres anspruchsvollen Jobs regelmäßig an der Eingewöhnung teilnehmen konnte. Sie ermutigte Lena auch dazu, ihre Sorgen mit den Erziehern in der Kita zu teilen, um gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten.
Lena setzte die Anregungen um und begann, die Morgenroutine zu etablieren. Sie nahm sich bewusst Zeit für den Übergang von zu Hause zur Kita, indem sie Emma auf spielerische Weise einbezog und ihr Sicherheit vermittelte. Gleichzeitig suchte sie das Gespräch mit den Erziehern, die bereit waren, die Eingewöhnung individuell anzupassen. Mit der Zeit zeigten diese Anpassungen positive Auswirkungen. Emma begann, die Kita als einen Ort der Freude zu sehen, und die morgendlichen Tränen wurden seltener. Lena fand zudem heraus, dass ihr Arbeitgeber flexiblere Lösungen unterstützte, um den Spagat zwischen Familie und Beruf zu erleichtern.
Die Familienberatung half nicht nur Emma, sich besser in der Kita zu integrieren, sondern unterstützte auch Lena dabei, eine ausgewogene Balance zwischen Familie und Beruf zu finden.
Diese Geschichte zeigt, dass gezielte Beratung und individuelle Anpassungen die Herausforderungen einer schwierigen Eingewöhnungsphase überwinden können.
In Lübbecke dagegen lebte die alleinerziehende Mutter Anna mit ihrem 8-jährigen Sohn Max. Nach der Trennung von ihrem Mann hatte Max Schwierigkeiten im Umgang mit seinem Vater entwickelt. Jeder Besuch wurde von Tränen und Unbehagen begleitet, was sowohl Max als auch Anna zutiefst beunruhigte.
Besorgt um das emotionale Wohlbefinden ihres Sohnes suchte Anna professionelle
Unterstützung und wandte sich an die Familienberatung. Dort traf sie auf Renate Lommel, eine erfahrene Beraterin, die sich auf familiäre Beziehungen in Trennnunngs- und Scheidungssituationen spezialisiert hatte. In dem Beratungsgespräch erzählte Anna von den Herausforderungen, die Max im Umgang mit seinem Vater hatte. Frau Lommel hörte aufmerksam zu und ermutigte Anna, ihre Gefühle offen zu teilen. Gemeinsam analysierten sie die Situation und versuchten, die Ursachen für Max‘ Unbehagen zu verstehen. Renate Lommel erkannte, dass es wichtig war, die Kommunikation zwischen Max und seinem Vater zu stärken. Sie schlug vor, dass Anna und der Vater gemeinsam mit Max an einer Aktivität teilnehmen sollten, die allen Freude bereitete. Dies sollte eine lockere und entspannte Atmosphäre schaffen, um die Beziehung zu festigen.
Zusätzlich ermutigte sie Anna, offen mit dem Vater über Max‘ Bedürfnisse und Gefühle zu sprechen. Anna war anfangs zögerlich, aber Renate Lommel half ihr, die richtigen Worte zu finden und betonte die Wichtigkeit einer respektvollen Kommunikation. Anna setzte die Anregungen in die Tat um. Sie arrangierte einen gemeinsamen Ausflug, bei dem Max, sein Vater und sie Zeit miteinander verbrachten. Langsam begann Max, sich wohler zu fühlen und öffnete sich seinem Vater zunehmend.
Mit der Zeit verbesserte sich die Beziehung zwischen Max und seinem Vater erheblich. Dank der Unterstützung der Familienberatung konnte Anna nicht nur die Kommunikation zwischen den beiden fördern, sondern auch sicherstellen, dass Max‘ Bedürfnisse und Gefühle angemessen berücksichtigt wurden.
Die Familienberatung erwies sich als wertvolle Ressource für Anna und Max, um eine gesunde und respektvolle Beziehung zwischen Vater und Sohn aufzubauen. Diese Geschichte zeigt, dass mit einfühlsamer Anleitung und offener Kommunikation positive Veränderungen möglich sind, selbst in schwierigen familiären Situationen.
Die beiden Erfolgsgeschichten von Emma und Max, Lena und vielen anderen Familien verdeutlichen nicht nur die Wirksamkeit der Familienberatung, sondern auch die zeitnahe, unbürokratische und kostenfreie Unterstützung, die durch solche Angebote ermöglicht wird. Die „Kind+Co“ Familienberatung des Kinderschutzbundes Minden-Bad Oeynhausen e.V. sowie die gezielte Förderung der Rudloff Stiftung haben gezeigt, dass Hilfe genau dann am effektivsten ist, wenn sie bedarfsgerecht und für Familien leicht zugänglich ist.
Die „Kind+Co“ Familienberatung des DKSB Minden bietet seit mehreren Jahren eine wertvolle Anlaufstelle für Familien in verschiedenen Lebenslagen. Mit einem Team erfahrener Beraterinnen und Berater unterstützt das Angebot Eltern und andere aus deren Umfeld, Kinder und Jugendliche in schwierigen Situationen, um gemeinsam Lösungswege zu finden und das Wohlbefinden der Familien zu stärken. Mit diesem niederschwelligen Angebot ergänzt der DKSB die Beratungslandschaft des Kreises Minden-Lübbecke.
Die Rudloff Stiftung, die sich der Förderung von Bildung, sozialen Projekten und dem Wohl von Kindern und Familien verschrieben hat, trägt mit ihrer finanziellen Förderung dazu bei, dass das Angebot des DKSB kontinuierlich fortgesetzt und weiterentwickelt werden kann.
Nicole Brinkmann, Geschäftsleitung des DKSB Minden, äußerte sich erfreut über die fortlaufende Partnerschaft mit der Rudloff Stiftung: „Die großzügige finanzielle Unterstützung der Rudloff Stiftung ist von unschätzbarem Wert für die Arbeit von ‚Kind+Co‘. Dank dieser Hilfe können wir weiterhin Familien in schwierigen Lebenslagen unterstützen und gemeinsam an einer positiven Zukunft arbeiten.“
Auch unterstützt die Rudloff Stiftung seit vielen Jahren ein weiteres Angebot im Kinderschutzbund. Die Familienpaten können, dank der finanziellen Unterstützung auch Familien mit Kindern über drei Jahren begleiten und entlasten. Die Fortsetzung der Kooperation zwischen dem DKSB Minden und der Rudloff Stiftung unterstreicht die gemeinsame Verpflichtung, Familien in der Region nachhaltig zu stärken und ihnen Unterstützung in herausfordernden Lebenssituationen zu bieten.
Weiter Infos unter www.dksb-minden.de oder in der Geschäftsstelle des Kinderschutzbundes unter der Rufnummer 0571/889251-0 oder 0571/889251-25
Foto DKSB: v.l.n.r.: Nicole Brinkmann (Leitung Kinderschutzbund), Bianca Voth (Familienpaten, Elternkurse, Beratung), Uto Kolbow (Rudloff-Stiftung), Renate Lommel (Begleiteter Umgang / Beratung) und Antje Schuhmann-Waltke (Kind & Co. Familienberatung)