Die Kinderbetreuungsinitiative Minden baut gemeinsam mit dem Kinderschutzbund eine neue Kindertagesstätte.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf als wichtiger Standortfaktor
Heimische Unternehmen bauen gemeinsam eine zweite Kindertagesstätte. Die Fertigstellung der Kita „Marienkäfer“ für 2020 geplant.
Eine verlässliche und flexible Kinderbetreuung ist für Arbeitnehmer und Unternehmen unverzichtbar geworden. Der Fachkräftemangel und die boomende Wirtschaft haben dies nochmal deutlich verschärft. Aus diesem Grund schlossen sich 2012 sechs heimische Unternehmen zusammen und gründeten die Kinderbetreuungsinitiative Minden gGmbH.
Mit dem Kinderschutzbund und in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Minden, eröffnete die Kinderbetreuungsinitiative Minden 2014 die Kindertagesstätte „Löwenzahn“ an der Lessingstraße und erreichte damit zwei Zielsetzungen: zum einen tragen die Unternehmen zur Bedarfsdeckung der Stadt Minden an Kitaplätzen bei, zum anderen schaffen die Unternehmen auch flexible Plätze für ihre Angestellten. Eine hochwertige Ausstattung, flexible Öffnungszeiten von 7 bis 18 Uhr, das pädagogische Konzept und ein hoher Personalschlüssel – diese Aspekte überzeugten die Verantwortlichen der Unternehmen und vor allem auch die Mitarbeiter.
Insgesamt 75 Kinder besuchen die Kita „Löwenzahn“. Die Plätze stehen auch Kindern offen, deren Eltern nicht in den beteiligten Unternehmen arbeiten. Der Bedarf überstieg schnell die Anzahl der Plätze im „Löwenzahn“ und weitere Unternehmen sahen ebenfalls Bedarf. Ende 2017 erfolgten erste Gespräche und schnell fasste man den Entschluss, mit der Kinderbetreuungsinitiative eine weitere Kindertagesstätte zu bauen. Neben Wago, Melitta, der Volksbank Mindener Land, Hagemeyer, Schäferbarthold und der J.C.C. Bruns Betriebs GmbH schlossen sich die Follmann-Gruppe, Minda Industrieanlagen und Böcker Sauerteig an. Die Mühlenkreiskliniken – ebenfalls ein Unternehmen mit großem Bedarf an Kinderbetreuung – buchen eigene Plätze für ihre Mitarbeiter.
Die Verantwortlichen im Kinderschutzbund entschieden, neben der Kita „Löwenzahn“ und der Kita „Marienkäfer“ keine dritte Einrichtung zu bauen, sondern mit dem „Marienkäfer“ umzuziehen und diesen zu erweitern. Ein auslaufender Mietvertrag für die Kita und die Räume des Kinderschutzbundes erleichterte die Entscheidung. Nach längerer Suche entschieden die Gesellschafter sich für den Standort an der Kutenhauser Straße / Ecke Graf Willhelm Straße, wo früher ein WEZ-Markt stand.
Anfang 2019 – sobald die Baugenehmigungen erteilt sind, sollen die Bauarbeiten beginnen. An der Graf -Wilhelm-Straße entsteht eine moderne, viergruppige Kindertagesstätte sowie ein eigener Bereich für den Kinderschutzbund, wo Verwaltung, Projekte und Schulungen stattfinden sollen. Die Bauausführung liegt beim Architekturbüro Plenge. Mit der Fertigstellung ist im Frühjahr 2020 zu rechnen.
Eigentümer des Gebäudes ist die Kinderbetreuungsinitiative, Mieter ist der Kinderschutzbund sowie die gerade gegründete Kinderschutzbund Kita gGmbH als Träger der beiden Kindertagesstätten. Spätestens im Sommer 2020 beziehen dann alle Marienkäfer ihr neues Domizil an der Graf-Willhelm-Straße. Praktisch: Die Kita hat auch eine Bushaltestelle direkt vor der Tür.
„Projekt ist ein Gewinn für alle“
Thomas Bouza Behm, Vorsitzender des Kinderschutzbundes und gleichzeitig mit Peter Scherf gemeinsamer Geschäftsführer der Kinderbetreuungsinitiative, lobt das überragende Engagement der Unternehmen: „Dieses Projekt ist ein Gewinn für alle: die Unternehmen bauen für die Stadt Minden eine Kita und erhalten dafür Plätze für ihre Mitarbeiter, die wiederum von einer modernen Kita mit flexiblen Öffnungszeiten profitieren“, so Bouza Behm. Des Weiteren erhalte der Kinderschutzbund größere Räume für Ausbildungen, Kurse und Projekte. „Damit ist die wichtige Arbeit des Kinderschutzbundes langfristig auf sichere Beine gestellt“, freut sich der Vorsitzende. Dies käme letztendlich allen Familien im Kreis Minden-Lübbecke zugute, führt Bouza Behm weiter aus. „Babysitter und Tagespflegepersonen werden ebenfalls im Kinderschutzbund qualifiziert und vermittelt“, sagt er.